Toni Waim - Flugstunde für Engel
Ausstellung im LANDSHUTmuseum ab 24.6.2023
Ab 24. Juni zeigen die Museen der Stadt Landshut anlässlich des 100. Geburtstags von Toni Waim in einer Ausstellung ausgewählten Werken des Malers.
Im Anschluss an ein Privatstudium in München, das ihn von der Skulptur hin zur Zeichnung führte, blieb das Zeichnen und Malen nachfolgend zunächst auf die Randzeiten des Tages beschränkt, ehe Toni Waim im Laufe der Jahre seiner inneren Berufung folgen konnte. Die Freiheit des Künstlers ist für Waim der Kern seines Schaffens.
Ich will unter keinen Umständen ein Allerweltsmensch sein. Ich habe ein Recht darauf, aus dem Rahmen zu fallen ‒ wenn ich es kann. Ich wünsche mir Chancen, nicht Sicherheiten. […]
Lieber will ich den Schwierigkeiten des Lebens entgegentreten, als ein gesichertes Dasein führen […]. Ich habe gelernt, selbst für mich zu denken und zu handeln, der Welt gerade ins Gesicht zu sehen und zu bekennen, dies ist mein Werk. Das alles ist gemeint, wenn wir sagen: Ich bin ein freier Mensch!
Diese Grundatzerklärung zur Freiheit des Menschen, die ‒ wie wir heute wissen ‒ fälschlich Albert Schweitzer zugeschrieben wird, hatte Toni Waim in seinem Atelier aufgehängt. Aber auch die Freiheit des Betrachters, die Offenheit des Kunstwerks akzeptierte und bejahte er. Waim gab keine Interpretationsrichtung vor, sondern setzte allenfalls mit seinen Bildtiteln erste Verständnishinweise. Er war der Meinung: Jeder kann diese Wunderwelt erleben. Er braucht nur die Augen zuzumachen, kann in meinen Bildern spazierengehen und sich in ihnen immer wiederfinden.
Seit seiner ersten Einzelausstellung im Jahr 1952, damals noch in der Aula der Berufsschule Landshut, sollte es gleichwohl beinahe 30 Jahre dauern, ehe er in seiner Heimatstadt wieder mit einer Einzelausstellung vertreten war ‒ nun im Foyer des Rathauses 1981.
Bereits seit 1960 war Toni Waim regelmäßig bei den Jahresausstellungen der Neuen Münchner Künstlergenossenschaft im Haus der Kunst vertreten. 1970 wurde er als Mitglied aufgenommen und gehörte von 1978‒1980 selbst der Jury der Künstlergenossenschaft für die alljährlich ausgerichteten Ausstellungen an.
Der öffentlichen Wertschätzung in Landshut seit Anfang der 80er Jahre ging jedoch nicht nur die Anerkennung in München, sondern auch in Rosenheim und Wasserburg, in Augsburg und Salzburg voraus, wo er bereits während der 60er und 70er Jahre mit Einzelausstellungen vertreten war. 1991 wurde ihm der ostbayerische Kulturpreis verliehen.
Die Ausstellung im LANDSHUTmuseum ist ab 24. Juni täglich – außer montags – von 10−17 Uhr zu sehen.